In diesem Beitrag empfehle ich Ihnen kein bestimmtes Antivirenprogramm. Alle diese Programme haben Schwächen und zu viele Versprechen, die schon technologisch nicht eingehalten werden können. Aber ich stelle hier meine Erkenntnisse zur Verfügung und Sie können mit diesem Hintergrundwissen leichter Entscheidungen treffen.
Update des Artikels am 13. November 2018 mit Korrekturen unter “Positives” und im allgemeinen Satzbau.
Inhaltsverzeichnis
Grundsätzliches
- Es darf nur ein Antiviren-Programm, abgekürzt AVP, installiert sein
- Ein Antiviren-Programm ist kein Firewall, genauso umgekehrt auch nicht
- Ein Antiviren-Scanner beseitigt noch keine Viren
- Ein sauberer PC, ist ein sicherer PC
Zu 1. Ein AVP schützt auch den Bootsektor, worin unter anderem die Start-Partition für das Betriebssystem festgelegt ist. Dieser sensible Bereich kann aus dem Tritt kommen bei mehrfacher Überprüfung durch die Antiviren-Programme und das Booten des Betriebssystems verhindern. Außerdem werden alle Dateien dadurch mehrfach auf Viren untersucht, was die Geschwindigkeit soweit senkt, das ein und flüssig Arbeiten am PC unmöglich ist.
Zu 2. Ein Firewall beschränkt den Netzverkehr, um aus dem Internet oder das Intranet vor Angreifern und unnötigen Netzverkehr zu schützen. Viren, Trojaner und die anderen Höllenhunde sind mehr oder weniger komplexe Programme die auch unnötigen Netzverkehr verursachen, aber in erster Linie im PC arbeiten und andere Schnittstellen, wie USB, Bluetooth, Drucker, Stick´s, Card´s, zum Eindringen in den Computer nutzen können.
Zu 3. Ein Viren-Scanner, so der Name, sucht nur die Viren. Die Beseitigung der Viren müssen Sie selbst veranlassen, etwa durch die Voreinstellung, das gefundene Dateien gereinigt oder repariert oder gelöscht werden sollen.
Zu 4. Wird der PC regelmäßig, bei fast täglicher Nutzung, jeden Monat gereinigt, haben Viren weniger Chancen. Denn gerade die temporären Ordner sind beliebte Nistplätze dieser Störprogramme.
Was soll ein AVP und was nicht
Viele Antiviren-Programme arbeiten nicht unbedingt das ab, was sie sollen.
- Eine zusätzliche Firewall im AVP, zu den schon vorhandenen im Router und im Betriebssystem, verlangsamt unnötig den Netzverkehr
- Die Prüfung aller Dateien sind, bei den meisten AVP die ich kenne, nicht eingeschaltet
- Die Prüfung eingehender E‑Mails, eins der größten Einfallstore, ist nicht bei allen AVP Standard
- Einige AVP benötigen, bei gleicher Leistung im Aufspüren und Vernichten, nur geringste Ressourcen, wie CPU und RAM, gegenüber anderen AVP, die wohl den PC lahmlegen wollen
Positives
- Die meisten AVP sind Echtzeitscanner, also Viren finden, sobald diese vorhanden sind
- Die allermeisten AVP sind in der kostenlosen Variante genau auf ihre Kernaufgabe zu geschnitten, und die kostenpflichtigen Versionen haben dagegen oft zu viele und unnütze Eigenschaften drauf gesattelt bekommen
- “Avast! Free Antivirus” hat mich überzeugt, zumindest bei den sinnvollen Konfigurationsmöglichkeiten und danach gezeigten Leistungen. Aber auch hier ist die volle Leistung nur mit ausreichenden Kenntnissen zu den Konfigurationsmöglichkeiten abrufbar
Leider nicht mehr zutreffend in 2018. - “Moon Secure Antivirus”, eins der wenigen Open Source AVP
Leider nicht mehr zutreffend in 2018, da keine Entwicklung seit 2008 vorliegt. - Nur unter Windows, “Microsoft Security Essentials”, eine kostenloses AVP von Microsoft. Hier liegen bei mir keinerlei Erfahrung vor, aber schön das sich was tut
Nicht mehr zutreffend in 2018. Wurde abgelöst vom Nachfolger dem “Windows Defender”
Fazit
Wenn Sie mit Ihrem AVP zufrieden sind behalten Sie es, dieser Artikel ist nur Anregung zum Erkennen und Nachdenken.