Viele Menschen helfen sich selbst, wenn Sie merken das jetzt ein Logo notwendig ist. Doch sie schaden sich, wenn sie der ersten Eingebung nachgeben. Das Ergebnis ist desaströs und im Nachhinein nur unter großen Mühen zu korrigieren, wenn schon 10.000 Visitenkarten bestellt sind oder teure Flyer gedruckt wurden.
Hier ein wenig Hilfe, bevor die Lawine rollt.
Inhaltsverzeichnis
- Weshalb sollte ich wissen wie ein Logo zu gestalten ist
- Grundsätze für Logos
- Zusammenfassung
Wer es ganz eilig hat oder eigentlich schon alles weiß, der geht gleich zur Zusammenfassung.
Weshalb sollte ich wissen wie ein Logo zu gestalten ist
Als Webdesigner gehört es dazu, einen Erkennungswert zu setzen, grafisch etwas anspruchsvolles zu erstellen und eine benutzerfreundliche Oberfläche anzubieten.
- Webseiten sind ein Produkt aus Inhalt und Design
- Webseiten haben ein höheren Wiedererkennungswert mit einem Logo
- Ein Webseiten-Icon wird auch in den Lesezeichen abgebildet
- Ein Webseiten-Icon ist auf Smartdevices das Shortcut-Symbol
- Mehr als die Hälfte der mir angeboten Logos sind unbenutzbar für eine Webseite und meist auch für Printmedien
- Ein weiteres Viertel der angebotenen Logos müssen korrigiert werden
- Der Rest der Auftraggeber hat kein Logo, die beste Ausgangssituation für mich
Grundsätze für Logos
Ich bin kein ausgesprochener Logo-Designer, aber bestimmte Grundsätze müssen Logos einhalten, damit sie überall, nicht nur auf Webseiten, anwendbar sind.
Dateiformat des Logos

Um ein Logo jederzeit für jedes Medium anzupassen, wird ein skalierbares Grafikformat benötigt. Und zum Glück gibt es ein freies Format, das SVG-Format, das alle guten Programme für Vektorgrafiken beherrschen.
Pixelgrafik ist nicht geeignet
Die meisten Anwender kennen oft nur Pixelgrafiken, das heißt, die Bilder bestehen aus einzelnen Bildpunkten. Die bekanntesten Programme dafür sind GIMP, Photoshop und Paint. Alle diese Programme speichern in ein Bitmap-Format, egal wie die Dateiendung aussieht.
Außerdem gibt es noch komprimierte Bitmap-Formate wie JPG und PNG.
Alles das hat nichts mit einer Logo-Erstellung zu tun! Denn Pixelgrafiken können nur sehr wenig skaliert werden um noch ein klares Symbol zu sein. Ein mehrfaches Skalierung ist gar nicht möglich, also erst kleiner skalieren und später daraus wieder größer skalieren. Das Logo müsste für jede Skalierung neu gemalt werden. Ganz schön teuer und zeitaufwendig, wenn es überhaupt möglich ist, es jedes mal wieder eins zu eins umzusetzen.
Vektorgrafik ist das Logo-Format
Das Vektorformat SVG ist sehr einfach, so als wenn man einen Brief schreibt. Denn es hat eine einfache Sprache das SVG, eine Untermenge von XML. Es ist also möglich SVG-Grafiken in jedem beliebigen Editor zu schreiben und bei komplexen Grafiken ein Zeichnen-Programm zu nutzen.
Hier schließt sich der Kreis zu Webdesign, denn XHTML ist auch eine Untermenge von XML.
SVG könnte man sich merken als “skalierbare Vektorgrafik”. Mit diesem Format ist es möglich, ohne Verlust ein Logo von einem Zentimeter auf die Größe einer LKW-Plane zu ziehen oder einer Hauswand von mehreren hundert Metern.
Jetzt kommt die Krux. Um ein Vektorprogramm einigermaßen sinnvoll zu nutzen, wird ein neuer Lernprozess angestoßen, denn mit Vektoren zu zeichnen, nicht malen, werden ganz andere Denkmuster benötigt.
Ich nutze das Open Source Programm Inkscape. Und Inkscape kann hervorragend mit SVG umgehen und es selbst abspeichern. Zudem hat es noch einen SVG-Code-Editor.
Layout des Logos
So, der technischen Hintergrund des Logos ist hier abgeschlossen, nun zum Aussehen des Logos.
Farben
Grundsätzlich sind alle Farben möglich, aber nicht die Anzahl und die Farben sollten zweckbestimmt sein. Gleich vorne weg, mehr als drei Farben sind sinnlos bei Logos und nachfolgende Beispiele belegen das.
Wenn man sich die Logos großer deutscher Firmen ansieht fällt auf, dass diese meist nur eine einzige Farbe besitzen, wenn man den Hintergrund nicht dazu zählt. Siehe Allianz, adidas, BASF, Daimler, Deutsche Börse, E.ON, Fresenius, HeidelbergCement, Henkel, Lufthansa, Mercedes-Benz, Merck, Münchner Rück, RWE, Siemens und Telekom.
Zwei Farben besitzen beispielsweise die Deutsche Post, Continental, Infineon, Thyssenkrupp, Vodafone und Volkswagen.
Generell kann man sagen, je weniger Farben um so besser ist der Wiedererkennungswert und um so schneller kann es reproduziert werden.
Ein Verlauf von Farben sollte ausgeschlossen werden, dafür gibt es andere Mittel wie die Strichstärken zu erhöhen.
Nun zu zweckbestimmt. Wenn die Farben des Logos und des Hintergrundes nicht kontrastreich genug sind, sieht das beste Logo blass aus. Das nur als ein Beispiel.
Um schnell eine Farbe zu finden, kann die Farben aus dem Bereich der “216 websicheren Farben” geholt werden. Sogenannte “gedeckte Farben” oder “Pastelltöne” sind meist den websicheren Farben vorzuziehen um eine “eigene” Farbe zu besitzen.
Farbquellen
Farbquelle für das Logo können sein:
- Standardsymbole oder Wappen des ausgeübten Berufes
- Farben des Wappen eines Ortes oder der Landesflagge
- Arbeitsmaterialien sind auch gute Farbgeber
- Die Beziehung der Tätigkeit zu Objekten mit auffälligen Farben
Objekte
Als Objekte stehen mehrere Varianten zur Verfügung.
- serifenlose Buchstaben
- Zahlen
- UTF‑8 Symbole
- runde Elemente
- eckige Elemente
- Striche
Was nicht empfohlen werden kann sind mehrfache Verschnörkelungen, wie Gesichter oder ähnliches.
Mit der Anzahl der Objekte verhält es sich ähnlich, wie mit der Anzahl der Farben. Weniger ist Mehr. Entweder ist die Grenze die Anzahl der Buchstaben eines Wortes oder nicht mehr als 9 Objekte. Aber das sind alles meine Erfahrungswerte.
Weitere Gestaltung
Was ein Logo auch noch interessant macht, wenn einige Erfahrungen die schon hunderte oder tausende Jahre existieren ebenfalls genutzt werden. Ein Beispiel wäre der goldene Schnitt für ein Element oder auch der silberne Schnitt.
Bekannte Symbole aus dem Straßenverkehr ziehen ebenfalls die Aufmerksamkeit wie das Dreieck, Achteck, weißer Kreis mit Rand und der gefüllte Pfeil.
Zusammenfassung
Die Eckdaten für ein Logo.
- Immer im Dateiformat SVG
- Eine Farbe, höchsten drei Farben
- Kein Farbverlauf
- Kontrast beachten
- Nicht mehr als 9 Elemente