Schrift und Schriftarten

Dieser Beitrag soll die Diskrepanz von den ästhetischem Empfinden eines Schriftbildes und einem zu vermittelndem Text darstellen. Also, wie ist die Wirkung der verschiedenen Schriftarten, Schriftauszeichnungen sowie sonstige Schriftformatierungen und wie sind diese optimal zu nutzen.

Beispielsweise, welche Schriftart ist für Fließtext geeignet und welche Schriftart ist am besten für Überschriften.

Inhaltsverzeichnis

  1. Grundlegendes
    1. Unterscheidungen
  2. Hinweise zur Nutzung
  3. Schriftarten
    1. Serif
    2. Sans-Serif
    3. Monospace, dicktengleiche, nichtproportionale Schriftart
    4. Schreibschrift
    5. Fraktur-Schriftarten
    6. Symbolschriftarten
  4. Einsatzgebiete
    1. Vergleich
    2. Übersicht
  5. Auszeichnung von Texten
  6. Hilfe und weitere Unterstützung
    1. Welchen Syntax ist der einfachste
  7. Quellen

1. Grundlegendes

Ge­ne­rell, es ist mein Leit­fa­den den ich öf­fent­lich zur Ver­fü­gung stel­le.

1.1. Unterscheidungen

  • Schriftart, wie serif, sans-serif, Schreibschrift, unregelmäßige Schrift, Symbole und weitere
  • Fette, normale, schmale und kursive Schrift
  • Unterstrichene, durchgestrichene und doppelt durchgestrichene Schrift
  • Hinterlegte und gesperrte Schrift
  • Kapitälchen und Versalschrift
  • Schriftfarbe

2. Hinweise zur Nutzung

Um die Wirkung zu erzielen, die auch beabsichtigt wird, empfehle ich folgende Dinge zur Beachtung.

  • Nicht mehr als drei Formatierungen auf einmal für den ausgewählten Text, also „Fett“ und „Zentriert“ und „Unterstrichen“ wirkt infantil
  • Für das Dokument einen logischen Syntax erstellen oder übernehmen
  • Nicht mehr als drei Schriftarten in einem Dokument nutzen, außer bei fachlicher Notwendigkeit
  • Keine exotischen Schriftarten für Textinhalte nutzen
  • Bei der Auswahl von exotischen Schriftarten beachten, ob die deutsche Umlaute und das Euro-Zeichen vorhanden sind

Noch ein paar meiner Erfahrungen. Wenn in einem Text sehr viel mit fetter und kursiver Schrift, Ausrufezeichen und Unterstreichungen gearbeitet wird, entsteht der umgekehrte Effekt. Denn ist alles als wichtig markiert, dann ist alles gleich wichtig und eben damit auch gleich unwichtig.

Bitte sparsam mit effektvoller Formatierung umgehen, oft reicht ein Ausrufezeichen, dass wie ein Paukenschlag wirkt.

3. Schriftarten

3.1. Serifen-Schriftarten

Charakterisierung

  • Proportionale Schriftart mit Serifen
  • Es ist die am leichtesten und am schnellsten zu lesende Schriftart
  • Sie kann im Augenwinkel vorausschauend gelesen werden
  • Alle Zeichen sollen Unikate darstellen
  • Die Zeichen besitzen unterschiedliche Radien und Dickungen an unterschiedlichen Stellen
  • Verwechslungen der Schriftzeichen sind weitestgehend ausgeschlossen
  • Anwendung für den Fließtext
Besonderheit Beste Lesbarkeit, vielfach als „altmodisch“ verkannt
Lesbarkeit Beste Lesbarkeit aller Schriftarten
Beispielschriften Times, Times New Roman, *Roman, *Serif
Einsatzgebiet Fließtext, wichtiger Textinhalt, seriöse Texte

3.2. Sans-Serifen-Schriftarten

Charakterisierung

  • Plakative Schriftart
  • Anstrengend zu lesen, weil jeder einzelne Buchstabe erkämpft werden muss
  • Überreizt bei längeren Texten die Gehirntätigkeit
  • Uniform, trotz das sie wie die Serif-Schriftarten, meist proportional sind
  • Alle Buchstaben gleichen weitestgehend in ihren Radien und Formen
  • Es können viele Verwechslungen entstehen, vor allem zwischen Ziffern und Buchstaben
  • Anwendung für Überschriften, Titel und Beschreibung

Die Verwechslungs­gefahr ist unterschiedlich zwischen den Sans-Serif Schriften. Die meisten kennen aber diese Möglichkeiten bei der Eingabe von Lizenz-Schlüsseln bei Windows. Verwechslungen bestehen beispielsweise bei folgenden Zeichen:

  • Ziffer Null und großgeschriebenen „O“ wie Otto und großes „D“ wie Dora
  • Ziffer 1 und kleines „l“ wie Ludwig und großes „I“ wie Ida
  • Ziffer 2 und großes „Z“ wie Zeppelin
  • Ziffer 6 und großes „G“ wie Gustav
  • Ziffer 8 und großes „B“ wie Berta
  • Buchstaben „V“ wie Viktor und Buchstabe „U“ wie Ulrich
Besonderheit ästhetische Schriftart, aber schlechte Lesbarkeit
Lesbarkeit schlecht
Schriftarten Arial, Tahoma, *Sans
Einsatzgebiet Überschriften, plakative Verwendung, vereinzelt als Beschreibung
von Objekten

3.3. Monospace, dicktengleiche, nichtproportionale Schriftarten

Cha­rak­te­ri­sie­rung

  • Gleiche Breite aller Schriftzeichen
  • Trotzdem oft gute Lesbarkeit, aber langsamer als normale Serifenschrift
  • Verwechslungen sind weitestgehend ausgeschlossen da verschieden Charakter die Zeichen bilden
  • Beispielsweise hat die Null einen diagonalen Strich oder Mittenpunkt, gegenüber dem großem „O“
  • Anwendung für Software-Entwicklung, Terminal, Konsolen und Code-Beispiele, früher noch für Schreibmaschine

Früher wurde diese Schriftart vor allem für digitale Darstellungen wie BTX oder Videotext genutzt.

Besonderheit Gute Lesbarkeit, sachliche Verwendung, Schreibmaschinen­schrift,
meist mit angedeuteten Serifen
Lesbarkeit Relativ gute Lesbarkeit aller Schriftarten, aber alle Zeichen haben
die gleiche Breite
Schriftarten Courier, Monospace, *Mono
Einsatzgebiet Terminal, Konsole, Quellcode, Formulare, Schreibmaschinen­schrift

3.4. Schreibschrift

Cha­rak­te­ri­sie­rung

  • Schreibschriften sind keine Serif- oder Sans-Serif-Schriftarten
  • Schreibschriften sollen eine individuelle Handschrift darstellen
  • Schreibschriften sind meist unregelmäßige Schriftarten
  • Schreibschriften können sehr selten gut gelesen werden
  • Schreibschriften sind stark individualisiert, das ist ihr eigentlicher Charakter
  • Schreibschriften können nicht sinnvoll für Text genutzt werden
  • Teilweise sehr elegante und oft verschnörkelte Schriften
  • Anwendung für Dekoration, veraltete Logos, Titel und selten für Überschriften

Die teilweise sehr eleganten, oft verschnörkelten Schriften werden von vielen als ästhetisch wertvoll angesehen. Das ist auch leider die Ursache von der falschen Verwendung dieser Schriftarten. Beispielsweise hat diese Schriftart nicht zu suchen auf einer Menükarte eines hauptsächlich von Senioren besuchten Kaffeehauses, weil ältere Personen ohnehin schon schlecht sehen und die Schnörkel es wesentlich erschweren die Karte zu lesen.

Besonderheit Lesbarkeit ist nachrangig, unsachliche Verwendung
Lesbarkeit Mittlere bis extrem schlechte Lesbarkeit
Beispielschriften Handwriting, *Script
Einsatzgebiet Dekoration

3.5. Fraktur-Schriftarten

Diese Fraktur-Schriftarten wurden auch „Deutsches Alphabet“ genannt und heutzutage oft auch als „altdeutsch“. Sie hat sich vom Mittelalter, genauer am 1. Januar 1450 um 8 Uhr, bis zur ersten Hälfte des 2. Weltkrieg immer wieder angepasst und bewährt. Doch mit der Globalisierung konnte sie nicht mehr mithalten. In dem Sinne hat die konkurrierende Schriftart „Antiqua“ als heutige Serifenschriftart Times gewonnen.

3.6. Symbolschriftarten

Es gibt sehr viele spezialisierte Symbolschriftarten. Sie erleichtern fachliche Dokumente zu erstellen oder grafische leichter zu vermittelnde Sachverhalte zu klären.

Mir sind Symbolschriftarten für Verkehr, Mathematik, Geographie, Lifestyle, Gebäudekennzeichnungen, Luftfahrt, Wetter, Elektronik, verschiedene Gewerke und saisonbedingte und für periodische Ereignisse bekannt.

4. Einsatzgebiete

Wie am Beispiel Speisekarte zu sehen ist, kann leicht erraten werden, wo schneller der Inhalt erfasst werden kann. Einen Gast verliert man schnell, wenn die Preise nicht klar zu erkennen sind und daraus Missverständnisse entstehen.

Hier noch eine auf altersbedingte Sichtweise verändertes Bild der Schriften.

4.1. Vergleich

Obwohl die Serifen-Schriftart wesentlich enger geschrieben ist, als die beiden anderen, wird sie vom menschlichem Gehirn schneller erfasst. Durch die charakterisierenden Verdickungen, Punzen, Tropfen und den Häkchen, eben den Serifen, ist diese Schrift angeblich bis zu 10x schneller zu lesen. Die Häkchen sind keine solchen, denn es sind quer gestellte Striche zum Abschluss des Buchstabenbildes.

Hier nochmals im Detail. Man erkennt, dass die Serifenschrift auch unterschiedliche Radien besitzt, was die Charakterisierung noch verstärkt. Zu sehen am „e“, dem „o“ und dem „c“.

4.2. Übersicht

Serifen Seriöse Texte, fachlicher Inhalt, viel Inhalt vermitteln
Sans-Serifen Zur Absetzung vom Fließtext geeignet, wie Überschriften
Dicktengleich Hauptsächlich für fachlichen Inhalt geeignet
Schreibschrift Nutzung als Dekoration
Fraktur, Antiqua Anwendung bei Bezug auf historische Inhalte

5. Auszeichnung von Texten

Viele Auszeichnungen sind nur dort erforderlich, wo ein übergreifender logischer Syntax es erfordert. Also amtliche Papiere, wissenschaftliche Dokumente, regionale oder überregionale Anforderungen von Organisationen und staatliche Anforderungen.

Für private Korrespondenz, kleine Betriebe, Vereine und sonstige lokale Organisationen ist eine Mehrfachauszeichnung von Texten kontraproduktiv.

Ansonsten ist die Textauszeichnung prädestiniert für dekorative Gestaltung.

6. Hilfe und weitere Unterstützung

So und nun wird das ganze vorher geschriebene herunter gebrochen und plötzlich sehr einfach anwendbar.

6.1.Welchen Syntax ist der einfachste

Am besten den Syntax wählen, der schon im selbigen Programm vorhanden ist.

  • Alle allgemeinen Office-Suiten bieten einen Syntax mit ihren Katalogen an Formatierungen an wie Microsoft Office, LibreOffice, SoftMaker Office und auch die cloud-basierenden Office-Suiten.
  • LaTeX-Dokumente werden oft als wissenschaftliche Arbeiten angelegt und greifen auch hier auf einen schon bestehenden Syntax zurück.
  • Html-Dokumente nutzen den vom W3C geschaffenen Syntax.

7. Quellen

https://de.wikipedia.org/wiki/Schriftauszeichnung

https://de.wikipedia.org/wiki/Serife

https://de.wikipedia.org/wiki/Webtypografie

https://de.wikipedia.org/wiki/Fraktur_(Schrift)

Ihr Kommentar | Ihre Spende[Pos1] Seitenanfang