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Windows 10 auf ewig und sicher | Teil 1/2

>>>> Thema: Windows 10 wirklich sicher und noch mehr als 3 Jahre nutzen

Zielgruppe: Meine Kundschaft und Interessierte

Motivation: Möglichkeiten, um Windows 10 noch jahrelang zu nutzen

Inhaltsverzeichnis

Warum Windows 10 behalten

Es gibt verschiedene Gründe, an Windows 10 festzuhalten. Hier eine Auswahl.

  • Es müssten für Windows 11 mehrere, noch relative neue PCs, ausgetauscht werden
  • Die Benutzer sind in ihrer Art nicht geeignet, jetzt vom lange Zeit benutztem Windows auf Linux zu wechseln, also Menschen mit Einschränkungen, wie sehr fortgeschrittenes Alter
  • Aber auch persönliche Charaktereigenschaften können den Verbleib bei Windows 10 verantworten
  • Viele Mitarbeiter haben sich jahrelang an ein bestimmtes Programm gewöhnt und dieses Programm hat eine Menge verschiedener Abhängigkeiten von Microsoft-Produkten
  • Der Software-Anbieter von dem Windows-abhängigen Programm, kann kein Linux unterstützen, weil zusätzliche Entwickler sehr viel, zu viel, Geld kosten
  • Der Software-Anbieter von dem Windows-abhängigen Programm, will das Programm über die Cloud anbieten, obwohl die Cloud zurzeit die unsicherste Art ist, um persönliche, private und anvertraute Daten zu sichern; gerade im letzten Jahr wurde fast wöchentlich, auch von sehr großen Firmen, Daten aus der Cloud gestohlen
  • Und ein sehr schwerwiegender Grund ist, gefühlt sind die Updates von Windows 11 verheerend, eventuell sogar gefährlich, für Anwender und Administratoren

Es gibt bestimmt noch mehr Gründe, aber das sollte reichen, um die Verzweiflung sichtbar zu machen.

Die Lösungen

a) Eine Lösung wäre es, die Unterstützung für ein Jahr zu kaufen. Aber das wären ohnehin nur wirklich notwendige Sicherheitsupdates, Extended Security Updates (ESU), und für Privatpersonen auf ein Jahr insgesamt beschränkt. Für Firmen kostet jeder Arbeitsplatz mehr als doppelt soviel und jedes weitere Jahr verdoppelt es sich wiederum bis in das dritte Jahr. Danach weiß keiner so richtig weiter.

b) Eine andere Option ist, dass ein Windows 10-PC genutzt wird, der keinerlei Zugang zum Internet hat und man die Programmaktualisierungen über externen Medien bekommt. Doch diese Möglichkeit ist für das produktive Umfeld nicht zweckmäßig, umständlich und eventuell zerstörend.

c) Die dritte Lösung, meine Empfehlung, Windows 10 in einem gesichertem und produktiven Umfeld als virtuelle Maschine arbeiten zu lassen.

Bedingungen für ein „ewiges“ Windows 10

So nun die Lösung als virtuelle Maschine. Es ist relativ einfach, damit ein „ewiges“, zumindest auf mehr als drei Jahre, nutzbares Windows 10 zu erstellen.

  • Windows muss als virtuelle Maschine eingebunden werden
  • Ab 14. Oktober 2025 muss die Internetverbindung von Windows, auch als virtuelle Maschine, beendet werden
  • Programm-Updates kommen nach dem 14. Oktober 2025 über die Zwischenablage vom Host-System

Host-Systeme

Als Wirtssysteme für das Windows 10 kommen mehrere Möglichkeiten in Betracht.

  • Windows 11, Windows 12
  • Unixartige OS, wie Linux, BSD, macOS
  • Container, wie bei Docker
  • Exotische Nischenprodukte

Virtuelle Maschinenverwaltung

VirtualBox

Die wahrscheinlich meist genutzte virtuelle Maschinenverwaltung scheint VirtualBox zu sein. Zumindest bei privaten Personen, Gruppen und Vereine, sowie Kleinbetriebe.

Vorteil: Sie ist den meisten Menschen bekannt und sie steht für Windows, Linux, macOS und Solaris zur Verfügung.

Nachteil: Da sie nicht nahe am Kernel arbeitet, ist die VirtualBox etwas behäbig. Zudem gibt es nicht nur Open-Source-Software, sondern auch eigenwillige Lizenzen von Oracle.

Hyper-V, VMware, Parallels, Xen, Windows Sandbox

Sind auch bekannte, aber möglicherweise relativ wenig genutzte virtuelle Maschinenverwaltungen im Bereich privater Nutzung und Kleinbetrieben. Zumal auch hier oft eigene Lizenzen dahinter stehen.

  • Hyper-V und Windows Sandbox = Microsoft
  • XEN = Citrix Systems
  • Parallels = Corel Corporation
  • VMware = VMware

Diese Firmen haben kein Interesse an Open-Source für virtuelle Maschinenverwaltung. Im Gegenteil, siehe den Lebenslauf von XEN.

Open-Source-Software für virtuelle Maschinenverwaltung

  • Proxmox VE, aber nur wer schon Proxmox nutzt
  • GNOME Boxes, wirkt etwas unfertig
  • QEMU/KVM, meine Empfehlung

QEMU/KVM

Letztlich empfehle ich dieses System zur Verwaltung von virtuellen Maschinen.

Die Vorteile aus meiner Sicht sind:

  • Sehr professionelle Open-Source-Software
  • Kostenfrei
  • Läuft vorzugsweise auf unixartigen Betriebssystemen
  • QEMU läuft auch auf Windows, aber etwas eingeschränkt
  • Es ist sehr eng in das Linux-System integriert
  • Unter Linux läuft Windows fast nativ und damit so schnell wie ein frisch installiertes Windows mit seiner Bloatware
  • Es werden verschieden Hardware-Plattformen unterstützt
  • Eine sehr hohe Stabilität, dadurch, dass es eine echte „Kernel-Virtual-Engine“ ist
  • Kopieren und exportieren der virtuellen Maschinen mit dem qemu-Befehl ist sehr einfach und schnell, Win10 auf meinen Mini-PC unter 1 Minute
  • Kann auch mit SSH-Zugang genutzt werden, das QEMU selbst und die virtuellen Maschinen
  • Die Oberfläche ist der von der VirtualBox etwas ähnlich, also für Umsteiger geeignet

Nachteile könnten sein:

  • Da es nicht so weit verbreitet ist, wird das Wissen um QEMU ebenso wenig verbreitet sein, obwohl es sehr viele englische Dokumentationen gibt
  • Mehrkern-CPU, 16 GB RAM und 250 GB SSD wird benötigt, damit ist ein über 10 Jahre alter PC vermutlich nicht ausreichend
  • Mitunter sollte die Konfiguration der virtuellen Maschinen, also die Treiber oder Einstellungen manuell angepasst werden

Im zweiten Beitrag dieses Themas gehe ich näher auf das Thema QEMU/KVM ein, denn es wird eine virtuelle Maschine erstellt. Als Teaser hier ein Screenshot. Moralische Unterstützung würde mir helfen, schneller an den Teil 2/2 zu gehen :-)

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