Thunderbird

Warum funktioniert eine E-Mail-Adresse nicht?

Ziel: Aufklärung für vermeintlische Fehler des E-Mail-Programmes oder der E-Mail-Server.

Zielgruppe: Personen mit grundlegendem IT-Wissen.

Motivation: Dieses Problem ist vielfältig und hat mehrere Stolperfallen und beginnt beim Erstellen der E-Mail-Adressen.

Inhaltsverzeichnis

Aufbau einer E-Mail-Adresse

Beispiel der E-Mail-Adresse „mein.name@provider.dd

mein.nameLokaler / individueller Teil der Adresse, ein Hinweis auf den Absender
@Das at-Zeichen trennt von der lokalen Angabe zur Domain-Angabe
providerDie Sub-Domain ist der Provider und in der Regel der Serverbetreiber
.Der Punkt trennt die Sub-Domain von der Top-Domain
ddDie Top-Domain kann eine Länderdomain sein, wie hier

! Die Adresse „vorname.nachname.dd“ ist KEINE E-Mail-Adresse! Im bestem Falle eine URL, also Internetadresse.

Syntax im Sinne der Kompatibilität und Interoperabilität

  • Kleine Buchstaben, Ziffern von 0 bis 9 und der einzelne Punkt, sind bei den meisten E-Mail-Providern erlaubt. Am Anfang sollte immer ein kleiner Buchstabe stehen.
  • Nur kleine Buchstaben in E-Mail-Adressen und in Internet-Adressen.
  • Leerzeichen und Punkte sind nicht erlaubt, egal ob vor und nach der E-Mail-Adresse.
  • Fehler: Statt dem Punkt ein Semikolon zu setzen. Passiert relativ häufig bei Anwendern die selten eine Tastatur benutzen.
  • Nur Punkte zur Trennung innerhalb des lokalen Teils „mein.name“
  • Das At-Zeichen, @, kann nicht durch die Zeichen „at“ ersetzt werden.
  • Umlaute sind auszuschreiben, in Deutsch wären das ae, oe, ue und ss.
  • Bei Filtern in E-Mail-Adressen ist das Plus-Zeichen „+“ erlaubt.

! Beispiel einer Filteradresse ist „aussenstelle+hamburg@gmbh.dd“ und die Basis-Adresse wäre dann „aussenstelle@gmbh.dd“.

Syntax

Der offizielle Syntax wird hauptsächlich in den folgenden „Requests for Comments“ beschrieben; RFC 2142, RFC 5321, RFC 5322 und RFC 6531.
In Punkt 3 folgt die Kurzbeschreibung des Syntax mit der engeren Auslegung im Sinne der Kompatibilität und der Interoperabilität. Die engere Auslegung deshalb, da E-Mail-Adresse heutzutage auch nicht latinisierte Länder gehen sowie als Benutzername oder in Chaträumen genutzt werden. Zudem ist eine Reglementierung durch technische Sprachen und Computersprachen, wie in der Programmierung, den Beschreibungssprachen, den Datenbanken und den Servern, vorhanden.

Besonderheiten

  • Fehler – aber nicht im Sinne der RFC´s, einiger Providers ist es, dass sie im lokalem Teil auch Großbuchstaben zulassen. Dies hat aber zur Folge, das andere Provider diese E-Mails verweigern, die im eigenen Providernetz zugelassen sind.
  • Hacking – Eine E-Mail-Adresse sollte so kurz als möglich sein. Das widerspricht natürlich der Werbeindustrie und der Eigensicht von Banken, Versicherungen und anderer Möchtegerns. Auch Verwaltungen können es nicht unterlassen, ihre gesamte Hierarchie in der E-Mail-Adresse abzubilden. Dann wundern sich diese Firmen, dass gerade sie Opfer von „Social Hacking“ werden und sich „Emotet“ einnistet.
  • Kompatibilität und Interoperabilität – Die offizielle Gesamtlänge einer E-Mail-Adresse ist zwar 998 Zeichen, aber aus technischen Gründen im Syntax anderer Computerprachen, sollten nicht mehr als 32 Zeichen als Gesamtlänge genutzt werden.
  • Benutzerfreundlichkeit – Eine E-Mail-Adresse sollte aussprechbar sein. Schwierig für einige slawische Sprachen, in denen mehr als zwei Konsonanten hintereinander im Vornamen und Vatersnamen und Familiennamen zugelassen sind.
  • Wiederholungen von Sonderzeichen – beispielsweise des Punktes oder des Bindestrichs, sollten vermieden werden, da manche Server das falsch interpretieren. Schwierigkeiten könnten sich beispielsweise auch bei einem doppelte „ß“ in der ausgeschriebenen Form von „ssss“ ergeben.
  • Kopierschutz – zum Beispiel für eine Bot-Abwehr auf Webseiten. Dieser Schutz wird erreicht, wenn die sichtbare E-Mail-Adresse bewusst dem Syntax widerspricht, aber jeder den echten Inhalt visuell wahrnehmen und richtig interpretieren kann. Natürlich muss der darunter liegende Link zu einem Kontaktformular verweisen und nicht auf die korrekte E-Mail-Adresse.

! Ich selbst nutze für den Kopierschutz der E-Mail-Adressen auf Webseiten außerdem noch einen Mix aus dem UTF8-Zeichensatz wie Maya-Symbole, kyrillische Zeichen, mathematische Zeichen, Cherokee-Zeichen und weitere Symbole. Hier zwei Beispiele: Eulersche Konstante = „ℇ“ in UTF8-Code = 0xE2 0x84 0x87 und Maya-Ziffer Eins = „𝋡“ in UTF8-Code = 0xF0 0x9D 0x8B 0xA1. Falls wider Erwarten doch mal Spam durchkommt, ganz einfach die Symbole wechseln, so einfach. Der UTF8-Zeichenvorrat ist 2²¹ groß, also 2.097.152 Symbole.


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